Weiss jemand, was Sehnsucht bedeutet? Dieses Wort ist seit ich denken kann mein täglicher Begleiter. Es gibt bessere und schlechtere Tage und Heute ist einer von diesen: zwischen Weihnachten und dem neuen Jahr.

Was ist Weihnachten? Was erwartet uns im neuen Jahr? Dies ist für uns alle ein Rätsel.
Auf Zehenspitzen schleiche ich mich zum Fenster meines eigenen Vergessens. 

Heute schaue ich teilnahmslos auf das fehlende flackernde blaue Licht der Sternen und versuche zu zählen: —Wie viele Monde sind vergangen, wie viele Tage sind vergangen, wie viele Dinge habe ich getan, wie viele... und alles ohne sie—. —Wie viele Taten wurden wiederholt, wie viele sind verloren gegangen, ohne sie—, erinnere ich mich.

Es regnet, die Regentropfen mit ihrer kühlen, kalten Symphonie, scheinen zu mir von ihr zu sprechen. Versunken in der Reflexion vor dem Fenster, das Fenster ihrer Vergesslichkeit, glaube ich in ihrem Gesicht zu sehen. 

Ich erinnere mich wie ich platze, ohne zu fragen, in ihr Wohnzimmer hinein, sie legt geduldig ihre Stricknadeln in den passenden Korb, dreht sich langsam zu mir und steht noch langsamer auf:  Jetzt spüre ich, wie ein Flüstern in ihrer Kehle versinkt...

Ich frage mich: Was soll ich tun, Frau, damit du in mein Leben zurückkehrst? Du, Frau, mit deinen traurigen Augen, deinen starken Händen und deinem ausgemergelten, perfekten Dasein.

Du, Frau, mit deinem Garten aus vergänglichen Blumen, wie der Durchgang zu  deinem Inneren.

An Tagen wie diesen würde ich gerne deine Abwesenheit zertrümmern und in einen leichten Hauch von glücklichen Momenten verwandeln. 

An Tagen wie diesen wünsche ich mir, dass deine Abwesenheit, mit dem leichten Regen der Sicherheit mit besseren Tagen vermischt wird. Weil ich dich noch nicht vergessen möchte... Es ist so.
An Tagen wie diesen hätte ich so gern, dass die Unendlichkeit unserer Liebe deine Abwesenheit minimiert. 

Ich weiss, dass du niemals zurückkehren wirst und gleichzeitig möchte ich den Geschmack des Honigs in der Süsse deiner Stimme und deine nahrhaften Worte mit dem Geschmack des Salzes meiner Tränen der Begierde zu  verschmelzen.
An Tagen wie diesen erinnere ich mich, wie ich immer noch verzweifelt an deinem Namen, an deiner Person hange. Bei dir lernte ich nicht nur, was es bedeutet Ehefrau zu sein sondern auch Mitglied einer Familie und noch mehr: zwischen Weihnachten und dem neuen Jahr.

Weil ich dich noch nicht vergessen will, weil ich immer noch Sehnsucht nach deiner Weisheit habe.

An Tagen wie diesen zeigt mir mein wehrloses Geseufze, dass du nie mehr zurückkommen wirst und ich mich immer noch nach deiner Weisheit sehne. Was soll ich tun, Frau, damit du in meine Entscheidungen zurückkehrst? Es regnet.

Ich gehe vom Fenster weg und die Tropfen bleiben da, die Tropfen bleiben da, ebenso wie meine schmachtenden Tränen. 
Ich kehre an mein IPad zurück und schreibe weiter, um meine Erinnerungen vor dem Gedächtnis zu bewahren.

Am Ende wird der Mensch nicht aufgrund der Länge seines Lebens gemessen werden, sondern wie viele Emotionen diese Person in anderen geweckt und erzeugt hat.

Mit den Jahren habe ich gelernt, Frau, dass Gut zu sein eine harte Sache ist, da wir Menschen von unseren Emotionen gesteuert werden.

Aber Du, Frau, stoisch wie du warst, hast mir so viele Emotionen hinterlassen. Deine Emotionen pendelten in Einklang mit deinem ich, mit der Umwelt und der Gesellschaft und Du, gnädige Frau, warst ein makelloses Beispiel was es bedeutet, Spuren für die Ewigkeit zu hinterlassen.
Ich habe immer noch Sehnsucht und ich weiss immer noch nicht, was im neuen Jahr passieren wird. Aber Du, Frau, wirst immer und ewig bei uns in unseren Herzen sein.